CoLearning Lab 2021

Co-Learning Lab 2021

 

 

Nachdem das Pilotprojekt «Co-Learning Lab» Ende 2017 einen erfolgreichen Start hingelegt hat, folgte in diesem Jahr eine weitere Workshop-Reihe. Die Hochschule Hof, vertreten durch Prof. Michael Zöllner und Marcel Igel planten in Zusammenarbeit mit dem Innovations-Zentrum Region Kronach e.V. eine Neuauflage des Wissenstransfer-Projektes. Im Gepäck, innovative Technologien von Internet of Things, über Mixed Reality, bis hin zu Machine Learning. Dabei standen erneut die Klein- und Mittelständischen Unternehmen im Raum Kronach im Fokus. Ziel der Workshop-Reihe war die Sensibilisierung und Aufklärung über den Umgang mit modernen Technologien, sowie ein über Hands-On Methoden vermittelter Erstkontakt. So konnten die Teilnehmer jede der Technologien selbst erforschen und erste Prototypen entwickeln.

 

Workshop: IoT – Internet of Things

Bereits im ersten CoLearning Lab stieß das Thema Internet of Things auf reges Interesse. So wurde auch in diesem Jahr wieder ein entsprechender Workshop angeboten. Dieses mal arbeiteten die Teilnehmer jedoch nicht mit Arduino-Boards, sondern mit LEGO Spike. Zwar richtet sich LEGO Spike hauptsächlich an Schulklassen, jedoch eignen sich die Baukästen sehr gut für «Fast Prototyping», also das schnelle Entwickeln eines kleinen Prototypen, der für komplexere Aufgaben auch selbst programmiert werden kann. Nach einem Vortrag zum Thema und einer kleinen Einführung in die Funktionsweise der Lego-Kits, bekamen die Teilnehmer zusätzlich ein paar User-Experience Methoden an die Hand. Diese halfen bei der Analyse einer Problemstellung und der Entwicklung einer Nutzerzentrierten Lösung, die anschließend in Form eines Prototypen umgesetzt wurde. In diesem Workshop suchten die Teilnehmer sich die Digitalisierung eines Schwimmbades als Ziel aus und bastelten mit Hilfe der Sensoren aus dem LEGO-Kit einen kleinen Prototypen zur effektiven Besuchererkennung. Dafür mussten Sie die Sensoren richtig auslesen und mit Aktuatoren – in diesem Fall einen Motor – verknüpfen, der die erfassten Daten visualisiert.

 

Workshop: VR – Virtual Reality

Neu im CoLearning Lab sind Workshops über Mixed Reality Technologien. Sie finden auch in der Industrie immer mehr Einsatz zur Effizienz-Steigerung oder als Hilfsmittel für eine bessere Kommunikation, auch über Landesgrenzen hinweg. Dem entsprechend lag der Fokus im Virtual Reality Workshop auf den Potentialen dieser Technologie und den Besonderheiten und Eigenschaften der aktuell verfügbaren Hardware. Zudem konnten die Teilnehmer mit dem Web-Tool Mozilla Spoke und Mozilla Hubs ihre eigene virtuelle Welt erstellen und die Lösung für ihre vorab erarbeiteten Problemstellungen unmittelbar mit der VR-Brille erkunden und auf die Probe stellen.

 

Workshop: AR – Augmented Reality

Die zweite Technologie aus dem Mixed Reality Bereich wurde im Augmented Reality Workshop vorgestellt. Zwar baut sie auf dem selben Prinzip auf wie die Virtual Reality, jedoch unterscheiden sich die technischen Voraussetzungen, sowie die Anwendungsszenarien stark. So wurden nicht zuletzt die technischen Voraussetzungen, sowie auch die Möglichkeiten der Integration dieser Technologie im Unternehmen angesprochen. Damit die Teilnehmer eine Vorstellung von den Hürden im Umgang mit AR bekommen und lernen diese Hürden zu überwinden, wurde das derzeit noch kostenlose Programm Adobe Aero genutzt. So konnten die Teilnehmer erstmals selbst virtuelle Objekte in der physischen Welt verorten und diese animieren und mit Informationen versehen. Dabei galt es kreativ zu werden und mittels externer Tools wie Method Draw angepasste Texte oder Formen zur Informationsvisualisierung in den Prototypen zu integrieren.

Workshop: ML – Machine Learning

Der letzte Workshop erforderte eine etwas andere Vorgehensweise. Da beim Machine Learning riesige Datenmengen verarbeitet werden, – was nicht nur Zeit, sondern auch hohe Rechenleistungen benötigt – wurde auf das Web-Tool RunwayML zurückgegriffen. Hier werden die Berechnungen mittels Cloud-Lösung auf separate Rechenzentren ausgelagert. Dafür ist der Nutzer auf bereits vorhandene Datenbanken eingeschränkt. Nichts desto trotz konnten die Teilnehmer so, erste Erfahrungen im Umgang mit der Technologie sammeln. So konnten verschiedene Datenbanken zur Objekterkennung, Text-Zu-Bild und Neu-Interpretation von Bildern ausprobiert und dessen Grenzen erkundet werden. Dieser Prozess wurde zudem digital mittels Live-Übertragung von Prof. Michael Zöllner begleitet, der seine langjährigen Erfahrungen aus dem Bereich Machine-Learning in den Workshop einfließen lies.

 

Rückblick und Fazit

An dem Ziel der Workshopreihe hat sich auch in diesem Jahr nichts geändert. Ein leichter Zugang zu neuen und innovativen Technologien, sowie hilfreiche Methoden im Umgang mit ihnen standen im Mittelpunkt des Co-Learning Lab 2021. Die Rahmenbedingungen haben sich jedoch stark von denen der ersten Workshopreihe unterschieden. In Zeiten einer weltweiten Pandemie, bei der der Alltag von diversen Restriktionen wie Kontaktbeschränkungen und Umstrukturierungen, sowohl im privaten, wie auch professionellen stark geprägt wird, ist an Planungssicherheit kaum zu denken. Flexibilität und Modularität wurden schnell zu den wichtigsten Orientierungshilfen während der Vorbereitungen.

Daher entwickelten wir die Inhalte und Übungen für jeden Workshop so, dass sie sowohl in Präsenz, als auch per Videokonferenz funktionieren. Vom kurzfristigen Versand der Hardware, sowie der Durchführung einiger Aufgaben komplett in VR im Falle stärkerer Kontaktbeschränkungen, bis hin zu Gruppenarbeiten mit Zettel und Stift für den gegenteiligen Fall, lag unser Fokus stets auf der Aufrechterhaltung einer kommunikativen Dynamik zwischen den Teilnehmern um einen gewinnbringenden Erfahrungsaustausch zu gewährleisten.

Dennoch mussten wir an manchen Stellen Abstriche machen. So konnten wir uns aufgrund der notwendigen Flexibilität lediglich auf die Grundlagen der einzelnen Themenbereiche konzentrieren. Zudem verkleinerten wir das Zeitfenster für die einzelnen Workshops auf vier Stunden, da wir von einer ohnehin schon hohen Belastung der Teilnehmer durch die veränderten Arbeitsbedingungen in Zeiten der Pandemie ausgingen. Diese sollte durch eine mögliche Maskenpflicht innerhalb der Seminarräume, sowie einer hohen, zeitlichen Einbindung in die Workshops nicht weiter erhöht werden. Das hätte zudem die Akzeptanz und das Interesse der Arbeitgeber gegenüber des Co-Learning Labs negativ beeinflussen können.

Glücklicherweise konnten alle Workshops letzten Endes in Präsenz durchgeführt werden. Das ist nicht zuletzt dem unermüdlichen Einsatz des IZK und des Projektteams der Hochschule Hof zu verdanken. Zwar blieben die Teilnehmerzahlen erkennbar unter denen der ersten Workshopreihe 2017, dennoch waren wir erfreut über das bestehende Interesse der teilnehmenden Firmen. Auch die weitestgehend positiven Rückmeldungen der Teilnehmer nach den Workshops hat uns gezeigt, dass dieses Format Zukunft hat. Aus dem Feedback konnten wir aber auch herauslesen, dass ein großes Interesse an tiefergehenden Workshops besteht. So lässt sich als Fazit sagen, dass das Co-Learning Lab 2021 ein erfolgreiches Ende genommen hat und vielleicht auch ein Fundament für eine weitere Workshopreihe gelegt hat, welche das nun vermittelte Wissen tiefergehend behandelt und den Bezug zu den inhaltlichen Bezug zu den jeweiligen Unternehmen ausbaut.